Wer wir sind
Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Augsburg wurde 1911 als "Freireligiöse Gemeinde Augsburg" gegründet, doch die Ursprünge dieser Bewegung und der Bezeichnung gehen bis auf die 1848er Revolution zurück. In der Weimarer Republik gehörte die Augsburger Gruppe dem Volksbund für Geistesfreiheit an, der vor seiner Auflösung durch die Nazis bundesweit 780.000 Mitglieder hatte und dessen zentrale Themen neben der Auseinandersetzung zwischen Evolutions- und Schöpfungslehre das Recht auf Feuerbestattung und eine eigene Bestattungskultur waren, wie auch das historische Emblem symbolisierte.

weiterlesen

Es geht auch ohne Genitalverstümmelung
Bericht von einer praktischen Initiative vor Ort in Kenia

Am Mittwoch, den 15. Januar 2024, stellt Elisabeth Merkl im Bund für Geistesfreiheit Augsburg den Verein „Partners of Change“ vor, dessen Vorsitzende sie ist. Diese Initiative leistet t kontinuierliche Aufklärungsarbeit, praktische Hilfe und Vernetzung vor Ort, um im Einklang mit Bedürfnissen, Beweggründen, Kultur und Tradition kenianischer Menschen und Gemeinwesen zu einer Abkehr von der brutalen, mit schrecklichen Folgen für betroffene Mädchen verbundenen Beschneidungspraxis zu führen.

Über 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit leiden an den Folgen weiblicher Genitalverstümmelung, einer brutalen Praktik mit schrecklichen Folgen für die Betroffenen, teils bis hin zu deren Tod. Meist liegen ihr tief verankerte traditionelle Überzeugungen zugrunde, die vor allem in abgelegenen Gebieten niemand hinterfragt. Das grausame Ritual wird oft als Initiation in einen neuen Lebensabschnitt gesehen und als unverzichtbar, um Reinheit, Sittlichkeit und Heiratsfähigkeit der Mädchen und deren Integration in die Gemeinschaft zu gewährleisten.

Organisationen wie Unicef und Terre des Femmes treten mit gut fundierten und organisierten Initiativen gegen die kurz als FGM (female genital mutilation) bezeichnete Art der Körperverletzung ein. Trotzdem ist sie noch immer weit verbreitet. Am schwierigsten ist es freilich, mit solchen Kampagnen in entlegene Gegenden, beispielsweise Afrikas, vorzudringen, in denen sehr schwer an Eltern oder die oft nicht einmal zur Schule gehende Kinder heranzukommen ist.

Hier setzt der 2023 mit Sitz in Augsburg gegründete gemeinnützige Verein Partners of Change e.V. an. Er arbeitet mit der Initiative vor Ort, Enka Enya in der Kisii-Region Mosocho in Kenia, zusammen, indem er sie mit Hilfe von Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen unter anderem bei der Erarbeitung von Schulungsmaterial und der Durchführung von Seminaren für Eltern, Clanälteste und weitere Multiplikatoren unterstützt. So entsteht gegenseitiges Vertrauen und Verständnis. Auf dieser Basis wird Wissen vermittelt, das eine eigenständige Entscheidung der Eltern darüber reifen lässt, wie Mädchen den Weg zur Frau beschreiten mögen – unverstümmelt, in Heiterkeit und Zuversicht und in Harmonie mit ihrer Natur, Familie und Gemeinschaft. Derart von den Menschen frei getroffene Entscheidungen wirken in die Gesellschaft hinein und bewirken behutsamen und nachhaltigen Wandel. Das vermittelte Wissen, auf dessen Basis sie gefällt werden, ist unter anderem das um den weiblichen und männlichen Körper, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sexueller und reproduktiver Gesundheit. Im Gespräch werden psychische und physische Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung aufgearbeitet.

Enka Enyia in Mosocho besteht aus Haupt- und Ehrenamtlichen. Das kenianische Team führt die Gespräche mit den Eltern der Mädchen, mit den Lehrerinnen und Lehrern, mit den Clanältesten und weiteren Verantwortungsträgern. Die hauptamtlich Tätigen sowie der Unterhalt des Büro- und Seminargebäudes in Mosocho werden vom Verein Partners of Change e.V. finanziert.

Der Vortrag konzentriert sich auf die positiven Dimensionen und Ergebnisse des Engagements und zeigt keine Bilder der Beschneidung. Im Fokus stehen die direkten Eindrücke, die Elisabeth Merkl im Dezember 2024 in Kenia vor Ort gewonnen hat: Bilder der Elternschulen und des Schulungsteams sowie von den bunten Feierlichkeiten, mit denen die unbeschnittenen Mädchen in die Gemeinschaft der Kisii aufgenommen werden. Pure Freude!

Website Partners of Change e.V.


Termin


Blick zurück auf das Jahr 2024 beim Bund für Geistesfreiheit (bfg) Augsburg
von Heidi Jovanovic

Jahresauftakt voller Elan

Mit einem Jahresauftakttreffen am 3. Januar begann der bfg Augsburg das Jahr voller Elan und Zuversicht, nicht ahnend dass er noch in der ersten Jahreshälfte seinen langjährigen Vorsitzenden Gerhard Rampp verlieren sollte.

Also ging es schwungvoll weiter mit regelmäßigen Treffen, Vorträgen und Diskussionen.
Jeweils am ersten und dritten Mittwochnachmittag des Monats traf man sich im Zentrum des bfg in der Haunstetter Str. 112 bei Kaffee, Tee und Gebäck. Meistens hielt dabei jemand einen Vortrag zu einem Thema, das ihn gerade beschäftigte. So sprach der Vorsitzende Gerhard Rampp beispielsweise einmal über den Begriff "Leitkultur" und was dahinter steckt, einmal über den "Gotteslästerungsparagraphen" 166 StGB und die Bemühungen des bfg, dessen Abschaffung durchzusetzen.
Am 2. Donnerstag des Monats war Stammtisch im schräg gegenüber dem bfg Zentrum in der Haunstetter Str. gelegenen vietnamesischen Restaurant Pho3, bei dem die Geselligkeit im Vordergrund stand.
Meist an Wochenenden war ca. einmal monatlich Wandertag mit dem geschulten Wanderführer Wolfgang.

Karfreitag nahmen Mitglieder des bfg Augsburg einschließlich Gerhard Rampp, der zu diesem Zeitpunkt noch wohlauf war, an einer „
Heidenspaßparty“ teil, um mit dem Veranstalter bfg München zu bekräftigen, dass seit einem von jenem erwirkten Bundesverfassungsgerichtsurteil das Tanzverbot an sogenannten „Stillen Tagen“ nicht grundsätzlich für alle - egal welchen (Un-)Glaubens – gelten darf. Sie nutzten diese Gelegenheit auch zum Anlass, um sich dabei mit Vertretern ähnlich gesinnter Organisation wie dem bfg München und dem Zentralrat der Konfessionsfreien auszutauschen.


weiterlesen


Weihnachtsfest – Entstehung und Bedeutung
Von Gerhard Czermak

An Weihnachten feiert die Christenheit weltweit das Fest der Geburt des Erlösers Jesus Christus, und zwar das eigentliche kirchliche Fest am 25. 12. bzw. in der Nacht zum 25.12., in den orthodoxen Kirchen jedoch am 6. 1. An diesem Tag (Epiphanie: Erscheinung des Herrn) wurde das Geburtsfest Jesu ursprünglich allgemein gefeiert. Das Wort Weihnachten ist vorchristlichen Ursprungs und bezeichnet die geweihten Nächte um die Wintersonnenwende. Wenn bei all dem Unglauben, der in Europa heute vorherrscht, das christlich überzuckerte Weihnachts- und Familienfest mit seiner immer durchschimmernden Sehnsucht nach Frieden, Harmonie und innerer Freude zu einem einmalig hohen Kirchenbesuch im Jahreszyklus führt, so ist das ein Beweis für seelische Bedürfnisse. Das ändert nichts daran, dass die Weihnachtsgeschichte fast allen Menschen als Legende erscheint. Wenn dennoch Kirchenoffizielle nicht ohne Weiteres von Legende sprechen, sondern so tun, als handele es sich zumindest im Kern um wahre Begebenheiten, stärkt das nicht ihre Glaubwürdigkeit.

weiterlesen


Jahresrückblick 2023

Nun ist es nahezu komplett, das Jahr 2023. Es war ein Jahr, das uns für Vieles die Augen geöffnet hat. Und es war ein Jahr, in dem die Kirchen weiter an Bedeutung verloren - vielleicht gerade darum. Denn nur eine säkulare, wissenschaftsgestützte und von einer offenen Gesellschaft geprägte Herangehensweise kann den Herausforderungen, die die Entwicklungen des Jahres 2023 an die Menschen stellte, gerecht werden. Der Bund für Geistesfreiheit Augsburg verfolgte diese Herausforderungen und Entwicklungen, diskutierte sie bei seinen Treffen und brachte sich direkt und über die von ihm unterstützten Partnerorganisationen dazu ein. Mehr dazu nach einem kurzen allgemeinen Blick auf das Jahr 2023.


weiterlesen


Ludwig-Feuerbach-Preis 2023

Der bfg Augsburg hat am 09.11.2023 den 6. Ludwig-Feuerbach-Preis an Dr. Gerhard Czermak verliehen.

Dr. Gerhard Czermak
Bild: David Farago


Zur Preisverleihung
Seelsorgegeistlichenpfennig und staatliche Zuwendungen an den bfg

Erfreulicherweise nahm die Mitgliederzahl des Bundes für Geistesfreiheit Augsburg um über 100 zu, was auch finanzielle Auswirkungen hat, die kurioserweise mit dem "Seelsorgegeistlichenpfennig" zu tun hat, auf den hier näher eingegangen werden soll.
Tatsächlich erhielt die katholische Kirche Bayerns bereits im 19. Jahrhundert - zusätzlich zu allen anderen Privilegien - einen staatlichen Zuschuss zur Finanzierung ihrer Pfarrer. Als die Evangelischen gegen diese Bevorzugung protestierten, bekamen sie einen gleich hohen Pro-Kopf-Zuschuss. Nach 1945 dämmerte dem Kultusministerium, dass aus Gleichbehandlungsgründen auch alle kleinen religiösen oder weltanschaulichen Körperschaften den gleichen Zuschuss erhalten müssen, denn laut Grundgesetz darf der Staat keine Konfession bevorzugen. Derzeit beläuft sich der Betrag auf 6,84 Euro je bayerischem Mitglied, was bei den Kirchen 45 bzw. 15 Millionen Euro ausmacht und etwa 10 Prozent der Pfarrergehälter deckt.

Der Bund für Geistesfreiheit Augsburg kämpft - leider im Gegensatz zu manch anderem säkularen Verband - darum, diese Subventionierung abzuschaffen, weil sie sachlich durch nichts zu rechtfertigen ist und die weltanschaulich überhaupt nicht Organisierten benachteiligt. Da der bfg Augsburg aber die Macht dazu nicht hat, wird er bis dahin die ihm zufließenden Mittel nutzen um weltliche humanistische Einrichtungen zu unterstützen. Daher haben wir in 2019 den Humanistischen Pressedienst (hpd) sowie den Aufbau einer demokratischen, selbstbestimmten und (im Sinne von Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes) bekenntnisfreien Schule mit jeweils einem vierstelligen Betrag gefördert. Ebenso unterstützen wir z. B. die Arbeit des Instituts für Weltanschauungsrecht (IFW) und einzelne juristische Verfahren, in denen es um fragwürdige kirchliche Privilegien geht. Dabei werden wir aber die Abschaffung dieses Seelsorgegeistlichenpfennigs nicht aus den Augen verlieren.
Jedenfalls ist klar, dass jedes zusätzliche bfg-Mitglied den Säkularisierungsprozess unserer Gesellschaft unterstützt.
Aktion:

Der bfg Augsburg übernimmt die Kirchenaustrittsgebühr für Jugendliche und Geringverdiener in Bayern

Der Bund für Geistesfreiheit Augsburg bietet Menschen im Freistaat Bayern die Möglichkeit an die Kirchenaus­tritts­gebühr, die fast überall 35 Euro beträgt, zu übernehmen. Voraussetzung dafür ist eine Mitgliedschaft im bfg-Augsburg. Hierzu reicht auch die beitragsfreie Solidaritätsmit­glied­schaft aus. Damit wollen wir Menschen ohne eigenes oder mit geringem Einkommen den Schritt erleichtern, sich von den Kirchen zu trennen. Wer also beim Einwohnermeldeamt seinen Austritt erklärt hat und dort die Kirchenaustritts­gebühr bezahlt hat und bei uns Mitglied wird, erhält die Rückerstattung der Gebühren durch den bfg-Augsburg.

Voraussetzung: Sie stellen den Antrag auf Rückerstattung zusammen mit der Beitrittserklärung zum bfg und einer Kopie der Austrittsbescheinigung spätestens 14 Tage nach Ihrem Kirchenaustritt.

Der Bund für Geistesfreiheit ist eine Weltanschauungsgemeinschaft in der Tradition der europäischen Aufklärung.
Er vertritt die Interessen und Rechte von Konfessionslosen. Das Selbstverständnis seiner Mitglieder beruht auf der Lebensauffassung des weltlichen Humanismus.

Beiträge und Spenden an den bfg Augsburg sind steuerlich absetzbar!


weiterlesen












bfg - Bund für Geistesfreiheit Augsburg
K. d. ö. R
Haunstetter Str. 112
86161 Augsburg
Kommissarischer Vorsitz: Walter Guggemos
+49 821 80739988
www.bfg-augsburg.org
info@bfg-augsburg.org
Kontakt

0821 80739988
info@bfg-augsburg.org
https://www.bfg-augsburg.org



Kontoverbindung

BB-Bank
IBAN DE27 6609 0800 0000 7024 20
BIC GENODE61BBB